Donnerstag, 15. November 2012

Warum ein NWA Projekt?



NWA – Unterricht ganz anders
Dieses Jahr machte die Klassenstufe 8 etwas komplett Neues in NWA: ein Jahresprojekt.
Die Schüler mussten sich in Gruppen von maximal fünf Mitgliedern zusammenfinden und zwischen vier Themen wählen: Tiere, Energie, Bauen und Pflanzen. Die meisten entschieden sich entweder für Pflanzen oder Tiere. Nachdem sich die Tiergruppen eine Tierart (Amphibien, Reptilien oder Insekten) ausgesucht hatten begannen sie damit, sich Informationen zu beschaffen: z.B. wie ein solches Tier Artgerecht untergebracht werden muss, was es frisst usw. Als Nächstes musste dann alles Notwendige angeschafft werden. Es wurde unter anderem ein Terrarium/Aquarium organisiert und Material für den Innenausbau des zukünftigen „Zuhauses“ der Tiere besorgt. Zudem mussten sich die Achtklässler um das Futter kümmern und überlegen, wie die Versorgung des Tieres (auch in den Ferien) gewährleistet werden konnte. Zum Schluss stand die Anschaffung des Tieres, um das sie sich das Jahr lang über kümmern mussten, auf dem Programm.
Die Pflanzengruppen begannen ähnlich. Sie entschieden sich für ein Hauptthema und konnten beispielsweise eigene Beete im Schulgarten anlegen. Dann mussten sie die Gärten winterfest machen und Informationen über die Pflanzen und Früchte beschaffen, die sie anbauen wollten. Im Frühling standen die rechtzeitige Aussaat und die Aufzucht der Sämlinge, sowie die weitere Pflege der Pflanzen an. Die Ernte erfolgte schließlich im Sommer. Die Aufgabe der Baugruppen war es, etwas „Sinnvolles“ für die Schule zu bauen. Sie konnten, wenn sie wollten, etwas für andere Gruppen in anderen Themenbereichen, ein Gewächshaus zum Beispiel, bauen oder etwas komplett eigenständiges wie z.B. Vogelhäuser für den Winter oder Nistkästen für den Frühling. Später vielleicht Zäune für die Schulgärten oder Ähnliches. Als letztes Thema stand Energie zur Auswahl. Hier sollten sich die Schüler intensiv mit dem Themenkomplex Energieverbrauch, Bereitstellung, sichere Versorgung, regenerative Energie, Auswirkung auf die Umwelt, Möglichkeiten der Energiesparung usw. beschäftigen. Es bestand beispielsweise die Möglichkeit, ein Energiemessgerät selbst zu entwerfen, zu bauen und zu testen oder Energiesparmöglichkeiten an unserer Schule zu erkunden. Neben diesen stark vom Thema der Gruppe abhängenden Tätigkeiten gab auch Aufgaben, die alle Gruppen zu erfüllen hatten. So mussten jede Gruppe ihre Zwischenergebnisse präsentieren, Info-Gespräche mit Experten führen, regelmäßige Absprachen mit Frau Goller oder Frau Stapf halten, ein umfassendes Portfolio anlegen und regelmäßige Protokolle anfertigen. Darüber hinaus wurden noch zwei Arbeiten über den gesamten Stoff geschrieben. In die Notengebung flossen am Schuljahresende dann alle Leistungen, sowohl die praktischen Arbeiten als auch die theoretischen Kenntnisse. Am Schuljahresende waren sich die meisten Schüler einig, dass der Hauptansporn nicht der klassische Notendruck war, sondern in dem Ziel lag, etwas besonders Sinnvolles und Außergewöhnliches für die Schule zu tun.
 Carmen (Klasse 8) 2012

 
Schule verändern – eine Vision – viele starke Hände und dann geht es los!
Im Juli 2011  entstand die Idee des NWA-Projekts in der 8. Klasse der Park-Realschule Zuffenhausen. In der NWA-Fachschaftskonferenz stand ein neues Thema im Raum, eine Fortbildung aus Ludwigsburg brachte diesen Stein ins Rollen: Die 8. Klasse sollte ein integrativer NWA-Unterricht werden. Einen Unterricht der Biologie, Chemie und Physik stark vernetzt und Themen aus allen Bereichen beleuchtet.
Doch kann man ökologisch, nachhaltig handeln wenn man im NWA-Raum sitzt und die Fotosynthese an einer Wasserpest durchnimmt?
Die 8. Klasse ist in einer Zeit in der die Jugendlichen strotzen vor Tatendrang. Sie wollen die reale Welt erobern, richtige Erfahrungen machen, ihre eigenen Fehler machen dürfen und etwas erschaffen. Wer einmal in einer achten Klasse hineingesehen hat, weiß von was ich rede. Also standen wir vor der Frage: Wie sollte ein integrativer NWA- Unterricht an unserer Schule aussehen? Praxis Bezug, Theoretisches Hintergrundwissen in Biologie, Physik und Chemie, die Schüler eigene Erfahrungen erleben lassen und es musste von zwei Lehrerinnen mit je 23 Schülern umsetzbar sein. Frau Goller und ich stürzten uns in dieses Abenteuer und entwickelten ein NWA-achte-Klasse Konzept, in dem wir das Praktische mit Wünschen von den Schülern und von uns verbanden.
Es standen einige Fragen im Raum:
1.   Wie bereiten wir die Schüler optimal auf die NWA-Abschlussprüfung vor, in der es nicht um eine Klassenarbeit geht, sondern um eine Präsentation zu einem Naturwissenschaftlichem Thema, dass selbständig in der Gruppe vorbereitet werden sollte.
2.  Was brauchen Schüler in der 8. Klasse damit sie Spaß und Interesse an den Naturwissenschaftlichen Fragen entwickeln?
3.  Wie organisieren wir unseren Schulgarten und die Tiere in der Park-Realschule.
Das Doppelstundenmodell, was im nächsten Schuljahr 2011/2012 eingerichtet wurde schien dafür ideal.
Wir begannen ein Konzept zu entwerfen das aus 4 Schwerpunktbereichen bestand.
1.               Terrarium und Tiere im Schulhaus
2.               Schulgarten
3.               Holzarbeiten
4.               Energie
Ein großer Traum von uns und auch den Schülern war es, das wir Tiere im Schulhaus halten würden. Exotische Tiere wie Bartagamen, Wandelnde Blätter, Fauchschaben und Schlangen waren unsere großen Wünsche. Wir hatten beide solche Tiere privat und wussten, dass es viel Verantwortung, Arbeit aber auch Freude und Leben in das Schulhaus bringen würde. Als zweite große Baustelle sahen wir den Schulgarten, den wir sehr schön fanden. Frau Schwarz und Frau Goller gaben seit vielen Jahren schon die Garten-AG, die jedoch immer kleiner wurde und irgendwann war der große Garten für 4 Mädchen zu schwer zu bestellen. So wurde der Garten ein Teil unseres Projektes. Da im Garten auch viel an Bauarbeiten anstand dachten wir, wäre eine Holzgruppe auch sehr gut.
Wir einigten uns, dass von vier NWA-Stunden in Klasse 8, zwei Stunden für das Projekt reserviert waren und zwei Stunden für das theoretische Fachwissen, das jedoch mit vielen Versuchen durchgeführt werden sollte. Im theoretischen Wissen haben wir das große Thema „Energiekreislauf“ von der Sonne - Fotosynthese – Blume - Nahrung - Verdauung und Energieaufnahme des Menschen und bis hin zur Bewegung. Unser großes Ziel in diesem Bereich ist es, dass die Schüler verstehen, dass wir alle in einem Kreislauf stehen und jede Entscheidung die wir treffen Auswirkungen auf die Außenwelt haben kann. 


 Schulgartenplanung

Zum Beginn des Projekts hatte die Park-Realschule noch einen Schulgarten, was jedoch schnell nicht mehr ausreichte, da die Schüler/innen mehr Platz benötigten. Jede Gruppe sollte ihren eigenen kleinen Garten für dieses Jahr besitzen, für den nur sie zuständig waren. So eroberten die Schüler noch weitere Bereiche im Schulgelände und entwickelten so einen zweiten Schulgarten.
Sie entwickelten Modelle von ihrem Schulgarten, indem sie die Gestaltung festlegten.
Hier das Modell von Meike und Svenja.
Sie gruben ihre Gärten um, bauten eine Kräuterspirale, wobei es schön mitanzusehen war, wie wichtig sie ihren Garten nahmen und wie engagiert sie in ihm arbeiteten.
Im Januar hatten dann Ergün und Berat eine sehr gute Idee. Sie wollten ein Gewächshaus bauen um schon früher mit dem Pflanzen beginnen zu können. Sie bauten verschiedene Variationen, es war jedoch nicht so einfach, wie sie es sich zuerst gedacht hatten. Nach mehreren gescheiterten Versuchen bestellten wir zusammen ein Gewächshaus. Ergün und Berat hatten sich zuvor schon im Internet schlau gemacht, welches Preis-Leistungsverhältnis das Beste war und bestellten dieses dann mit Frau Stapfs Hilfe. Dieses Gewächshaus stellte jedoch wieder viele Fragen auf: „Wie lese ich eine Bauanleitung – wie baue ich die vielen Teile zusammen?“ Ein Monat (8 Stunden) tüftelten und bauten die Jungs, bis Herr Csiszar (der Hausmeister) ihnen half. Mit seiner Hilfe entstand unser erstes Gewächshaus.

Protokolle wurden geschrieben und das ganze Schulgelände wurde dankbar in Beschlag genommen.


Terrarien in der Park-Realschule

Am Anfang von unserer Idee, Tiere in unser Schulhaus zu bringen, standen die Fragen:
  • Welche Tiere sollten es sein?
  • Wohin sollten wir die Tiere stellen?
  • Wie müssen die Terrarien und Aquarien aussehen?

Auf die Tiere einigten wir uns schnell. Es mussten Tiere sein die einfach zu halten sind, pflegeleicht und an denen man etwas Besonderes beobachten konnte.

Unsere ersten Tiere waren:

  • Riesentausenfüßer
  • Fauchschaben
  • Achatschnecken
  • Wandelnde Blätter
  • Stabheuschrecken
  • Kampffische und Gubbies
  • Eine Vogelspinne



Bald kam aber auch Franz dazu, Frau Gollers Bartagame, die sozusagen ihren Urlaub in der Schule macht und über die Wintermonate und die Sommerferien wieder nach Hause geht. 




Außerdem haben wir auch noch 2 Schlangen, die zurzeit jedoch noch in den NWA-Räumen untergebracht sind, da unser großes Terrarium vor dem Rektorat erst neu eingerichtet werden muss.






Die NWA-Projektgruppe die für die Tiere und die Schulhauspflanzen verantwortlich ist, hat sich in Gruppen aufgeteilt. Jede Kleingruppe hat ein oder eine Tierart die sie betreuen muss. Dazu zählt, dass sie füttern, misten und Informationen über ihr Tier sammeln müssen. Sie richten ihren Terrarien-Bereich ein und überlegen sich weitere Gestaltungsmöglichkeiten zu ihrem Tier.