NWA – Unterricht ganz
anders
Dieses
Jahr machte die Klassenstufe 8 etwas komplett Neues in NWA: ein Jahresprojekt.
Die
Schüler mussten sich in Gruppen von maximal fünf Mitgliedern zusammenfinden und
zwischen vier Themen wählen: Tiere, Energie, Bauen und Pflanzen. Die meisten
entschieden sich entweder für Pflanzen oder Tiere. Nachdem sich die Tiergruppen
eine Tierart (Amphibien, Reptilien oder Insekten) ausgesucht hatten begannen
sie damit, sich Informationen zu beschaffen: z.B. wie ein solches Tier
Artgerecht untergebracht werden muss, was es frisst usw. Als Nächstes musste
dann alles Notwendige angeschafft werden. Es wurde unter anderem ein
Terrarium/Aquarium organisiert und Material für den Innenausbau des zukünftigen
„Zuhauses“ der Tiere besorgt. Zudem mussten sich die Achtklässler um das Futter
kümmern und überlegen, wie die Versorgung des Tieres (auch in den Ferien)
gewährleistet werden konnte. Zum Schluss stand die Anschaffung des Tieres, um
das sie sich das Jahr lang über kümmern mussten, auf dem Programm.
Die
Pflanzengruppen begannen ähnlich. Sie entschieden sich für ein Hauptthema und
konnten beispielsweise eigene Beete im Schulgarten anlegen. Dann mussten sie die Gärten
winterfest machen und Informationen über die Pflanzen und Früchte beschaffen,
die sie anbauen wollten. Im Frühling standen die rechtzeitige Aussaat und die
Aufzucht der Sämlinge, sowie die weitere Pflege der Pflanzen an. Die Ernte
erfolgte schließlich im Sommer. Die Aufgabe der Baugruppen war es, etwas
„Sinnvolles“ für die Schule zu bauen. Sie konnten, wenn sie wollten, etwas für
andere Gruppen in anderen Themenbereichen, ein Gewächshaus zum Beispiel, bauen
oder etwas komplett eigenständiges wie z.B. Vogelhäuser für den Winter oder
Nistkästen für den Frühling. Später vielleicht Zäune für die Schulgärten oder
Ähnliches. Als letztes Thema stand Energie zur Auswahl. Hier sollten sich die
Schüler intensiv mit dem Themenkomplex Energieverbrauch, Bereitstellung,
sichere Versorgung, regenerative Energie, Auswirkung auf die Umwelt,
Möglichkeiten der Energiesparung usw. beschäftigen. Es bestand beispielsweise
die Möglichkeit, ein Energiemessgerät selbst zu entwerfen, zu bauen und zu
testen oder Energiesparmöglichkeiten an unserer Schule zu erkunden. Neben
diesen stark vom Thema der Gruppe abhängenden Tätigkeiten gab auch Aufgaben,
die alle Gruppen zu erfüllen hatten. So mussten jede Gruppe ihre
Zwischenergebnisse präsentieren, Info-Gespräche mit Experten führen, regelmäßige
Absprachen mit Frau Goller oder Frau Stapf halten, ein umfassendes Portfolio
anlegen und regelmäßige Protokolle anfertigen. Darüber hinaus wurden noch zwei
Arbeiten über den gesamten Stoff geschrieben. In die Notengebung flossen am
Schuljahresende dann alle Leistungen, sowohl die praktischen Arbeiten als auch
die theoretischen Kenntnisse. Am Schuljahresende waren sich die meisten Schüler
einig, dass der Hauptansporn nicht der klassische Notendruck war, sondern in
dem Ziel lag, etwas besonders Sinnvolles und Außergewöhnliches für die Schule
zu tun.
Carmen (Klasse 8) 2012
Schule verändern – eine
Vision – viele starke Hände und dann geht es los!
Im Juli
2011 entstand die Idee des NWA-Projekts
in der 8. Klasse der Park-Realschule Zuffenhausen. In der
NWA-Fachschaftskonferenz stand ein neues Thema im Raum, eine Fortbildung aus
Ludwigsburg brachte diesen Stein ins Rollen: Die 8. Klasse sollte ein
integrativer NWA-Unterricht werden. Einen Unterricht der Biologie, Chemie und
Physik stark vernetzt und Themen aus allen Bereichen beleuchtet.
Doch kann
man ökologisch, nachhaltig handeln wenn man im NWA-Raum sitzt und die
Fotosynthese an einer Wasserpest durchnimmt?
Die 8.
Klasse ist in einer Zeit in der die Jugendlichen strotzen vor Tatendrang. Sie
wollen die reale Welt erobern, richtige Erfahrungen machen, ihre eigenen Fehler
machen dürfen und etwas erschaffen. Wer einmal in einer achten Klasse
hineingesehen hat, weiß von was ich rede. Also standen wir vor der Frage: Wie
sollte ein integrativer NWA- Unterricht an unserer Schule aussehen? Praxis
Bezug, Theoretisches Hintergrundwissen in Biologie, Physik und Chemie, die
Schüler eigene Erfahrungen erleben lassen und es musste von zwei Lehrerinnen
mit je 23 Schülern umsetzbar sein. Frau Goller und ich stürzten uns in dieses
Abenteuer und entwickelten ein NWA-achte-Klasse Konzept, in dem wir das
Praktische mit Wünschen von den Schülern und von uns verbanden.
Es standen
einige Fragen im Raum:
1.
Wie
bereiten wir die Schüler optimal auf die NWA-Abschlussprüfung vor, in der es
nicht um eine Klassenarbeit geht, sondern um eine Präsentation zu einem
Naturwissenschaftlichem Thema, dass selbständig in der Gruppe vorbereitet
werden sollte.
2. Was brauchen Schüler in der 8. Klasse damit
sie Spaß und Interesse an den Naturwissenschaftlichen Fragen entwickeln?
3. Wie organisieren wir unseren Schulgarten
und die Tiere in der Park-Realschule.
Das Doppelstundenmodell, was im nächsten
Schuljahr 2011/2012 eingerichtet wurde schien dafür ideal.
Wir
begannen ein Konzept zu entwerfen das aus 4 Schwerpunktbereichen bestand.
1.
Terrarium
und Tiere im Schulhaus
2.
Schulgarten
3.
Holzarbeiten
4.
Energie
Ein großer
Traum von uns und auch den Schülern war es, das wir Tiere im Schulhaus halten
würden. Exotische Tiere wie Bartagamen, Wandelnde Blätter, Fauchschaben und
Schlangen waren unsere großen Wünsche. Wir hatten beide solche Tiere privat und
wussten, dass es viel Verantwortung, Arbeit aber auch Freude und Leben in das
Schulhaus bringen würde. Als zweite große Baustelle sahen wir den Schulgarten,
den wir sehr schön fanden. Frau Schwarz und Frau Goller gaben seit vielen
Jahren schon die Garten-AG, die jedoch immer kleiner wurde und irgendwann war
der große Garten für 4 Mädchen zu schwer zu bestellen. So wurde der Garten ein
Teil unseres Projektes. Da im Garten auch viel an Bauarbeiten anstand dachten
wir, wäre eine Holzgruppe auch sehr gut.
Wir einigten uns,
dass von vier NWA-Stunden in Klasse 8, zwei Stunden für das Projekt reserviert
waren und zwei Stunden für das theoretische Fachwissen, das jedoch mit vielen
Versuchen durchgeführt werden sollte. Im theoretischen Wissen haben wir das
große Thema „Energiekreislauf“ von der Sonne - Fotosynthese – Blume
- Nahrung - Verdauung und Energieaufnahme des Menschen und bis
hin zur Bewegung. Unser großes Ziel in diesem Bereich ist es, dass die Schüler
verstehen, dass wir alle in einem Kreislauf stehen und jede Entscheidung die wir treffen
Auswirkungen auf die Außenwelt haben kann.
Schulgartenplanung
Zum Beginn des
Projekts hatte die Park-Realschule noch einen Schulgarten, was jedoch schnell
nicht mehr ausreichte, da die Schüler/innen mehr Platz benötigten. Jede Gruppe
sollte ihren eigenen kleinen Garten für dieses Jahr besitzen, für den nur sie
zuständig waren. So eroberten die Schüler noch weitere Bereiche im Schulgelände
und entwickelten so einen zweiten Schulgarten.
Sie entwickelten
Modelle von ihrem Schulgarten, indem sie die Gestaltung festlegten.
Hier das Modell
von Meike und Svenja.
Sie gruben
ihre Gärten um, bauten eine Kräuterspirale, wobei es schön mitanzusehen war, wie
wichtig sie ihren Garten nahmen und wie engagiert sie in ihm arbeiteten.
Im Januar
hatten dann Ergün und Berat eine sehr gute Idee. Sie wollten ein Gewächshaus
bauen um schon früher mit dem Pflanzen beginnen zu können. Sie bauten
verschiedene Variationen, es war jedoch nicht so einfach, wie sie es sich zuerst
gedacht hatten. Nach mehreren gescheiterten Versuchen bestellten wir zusammen
ein Gewächshaus. Ergün und Berat hatten sich zuvor schon im Internet schlau
gemacht, welches Preis-Leistungsverhältnis das Beste war und bestellten dieses
dann mit Frau Stapfs Hilfe. Dieses Gewächshaus stellte jedoch wieder viele
Fragen auf: „Wie lese ich eine Bauanleitung – wie baue ich die vielen Teile
zusammen?“ Ein Monat (8 Stunden) tüftelten und bauten die Jungs, bis Herr
Csiszar (der Hausmeister) ihnen half. Mit seiner Hilfe entstand unser erstes
Gewächshaus.
Protokolle wurden
geschrieben und das ganze Schulgelände wurde dankbar in Beschlag genommen.
Terrarien
in der Park-Realschule
Am Anfang von
unserer Idee, Tiere in unser Schulhaus zu bringen, standen die Fragen:
- Welche Tiere sollten es sein?
- Wohin sollten wir die Tiere stellen?
- Wie müssen die Terrarien und Aquarien aussehen?
Auf die Tiere einigten wir uns schnell. Es
mussten Tiere sein die einfach zu halten sind, pflegeleicht und an denen man
etwas Besonderes beobachten konnte.
Unsere ersten Tiere waren:
- Riesentausenfüßer
- Fauchschaben
- Achatschnecken
- Wandelnde Blätter
- Stabheuschrecken
- Kampffische und Gubbies
- Eine Vogelspinne
Bald kam aber auch Franz dazu, Frau Gollers
Bartagame, die sozusagen ihren Urlaub in der Schule macht und über die Wintermonate
und die Sommerferien wieder nach Hause geht.
Außerdem haben wir auch noch 2 Schlangen,
die zurzeit jedoch noch in den NWA-Räumen untergebracht sind, da unser großes
Terrarium vor dem Rektorat erst neu eingerichtet werden muss.
Die NWA-Projektgruppe die für die Tiere und
die Schulhauspflanzen verantwortlich ist, hat sich in Gruppen aufgeteilt. Jede
Kleingruppe hat ein oder eine Tierart die sie betreuen muss. Dazu zählt, dass
sie füttern, misten und Informationen über ihr Tier sammeln müssen. Sie richten
ihren Terrarien-Bereich ein und überlegen sich weitere Gestaltungsmöglichkeiten
zu ihrem Tier.